„Die Ehe ist das Sakrament, das wir zu Hause haben!“ soll ein kleiner Junge im Religionsunterricht einmal gesagt haben. Es gibt noch eine Besonderheit: Sie ist ein Sakrament, das die Brautleute sich gegenseitig spenden! Bei den anderen Sakramenten unserer Kirche ist es der Priester, der im Auftrag Jesu handelt.
Im Sakrament der Ehe schließt Gott einen Bund mit den
Eheleuten, er handelt an ihnen, wandelt etwas, so dass sich die menschliche
Liebe mit der leben- und
gnadenspendenden Liebe Gottes verbindet - es entsteht ein Dreierbund. Weil Gott
uns Menschen immer treu ist und seinen Bund mit uns niemals löst, kann auch der
Dreierbund -Gott-Ehemann-Ehefrau- nicht mehr aufgelöst werden.
Viele junge Menschen fragen sich heute: „Kann die Liebe überhaupt ein Leben lang halten? Was ist, wenn ich für den Partner nichts mehr fühle?“
Daher ist die Zeit vor der Eheschließung auch besonders
wichtig. Es ist nötig, in dieser Zeit erst einmal die Ehrfurcht voreinander zu
wecken, damit sich eine innere Haltung entwickeln kann: Du bist mir wichtig, ob
einer gerade Gefühle für den anderen empfindet oder nicht. Noch mehr als die
Werte und Vorzüge des anderen gilt es, dessen Kostbarkeit und Einmaligkeit zu
entdecken.
Weil Gott, der die Liebe ist, uns nach seinem Bild
geschaffen hat, sind auch wir Menschen für die Liebe geschaffen. Der
christliche Ehebund baut auf der Bereitschaft auf, sich dem anderen zu
schenken, ja hinzugeben. So wie Christus sich für uns und seine Kirche
hingegeben hat. Mit seiner Kraft wird das, was uns vielleicht schon als
unerreichbares Ideal erscheint, tatsächlich möglich! So sind auch die Worte des
Apostels Paulus zu verstehen, wenn er im Epheserbrief Kapitel 5, Vers 21 ff.
schreibt: „Einer ordne sich dem anderen unter in der gemeinsamen Ehrfurcht vor
Christus….“
Die Eheleute nehmen teil an der göttlichen Liebe, die alles riskiert hat. Die göttliche Treue hilft dann auch den Ehepartnern, sich treu zu bleiben. Erst in dieser Sicherheit wird es möglich, ein gegenseitiges JA ohne Bedingungen zu sagen, ohne vorab zu wissen, was es alles beinhalten kann. Wenn das gelingt, wird es sich nach der Eheschließung fortsetzen, dass die Ehepartner immer tiefer zusammenfinden. Mit ihrem Leib verleihen sie der nicht sichtbaren geistigen Realität der Liebe durch Zärtlichkeit und Sexualität gegenseitig sichtbar Ausdruck. So wachsen sie in eine leib-seelische Einheit hinein und erkennen ihre Verantwortung füreinander auf dem Weg zu Gott. Sie können einander sagen: „Ich sage Ja zu Dir, wie Du bist – und nicht, wie ich Dich haben will!“
Literatur: Hans Buob, Das Sakrament der Ehe, Unio-Verlag
Birgit und Corbin Gams: Eine Vision von Liebe – Die Theologie des Leibes nach Johannes Paul II., fe-Medien
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